Das nationale Projekt von Tante Emma und Onkel Adolf
Goldhagens Demokratiepreis und die Segnungen des Positivismus
Das Bekannte ist nicht schon das Erkannte: Keineswegs muß, wer dem Mörder
die Tat auf den Kopf zusagt, zuvor sechzehn Semester Kriminalistik studiert haben.
Wenn es noch eines Beweises mehr dafür bedurft hätte, daß Erkenntnis
und Wahrheit nicht den so prompten wie gerechten Lohn für Fleiß mit Methode
darstellen, dann ist es, leider, Daniel J. Goldhagen. Nicht einmal der Autor von
"Hitlers willigen Henkern" agiert auf dem objektiven Niveau der von ihm
selbst eröffneten Einsicht und Perspektive. Das kommt davon: Unterm System
des gesellschaftlich zwar notwendigen, allerdings falschen Bewußtseins wird
Wahrheit dem erkenntniswilligen Subjekt einzig als Zufall zuteil, nicht als Leistung,
die es verantwortet, sondern als glückliche Fügung, die ihm widerfährt.
Zwischen dem Subjekt und der Erkenntnis tut sich mit Vehemenz der Abgrund auf, der
unsere Gesellschaft ist. die Kluft, die der Nazismus unüberbrückbar hat
werden lassen. Es reflektiert sich darin die Überflüssigkeit des je einzelnen
für Gedeih und Fortgang des akkumulativen Getriebes, die vollendete Äußerlichkeit,
die der Nazismus zur conditio humana totalisiert hat. Die Wahrheit über dies
Verhältnis erscheint, wo sie überhaupt erscheint, als pathogene Devianz:
Entronnene der Vernichtung gibt es, die sich nicht aufs Sozialamt trauen, um die
Rente zu beantragen, aus Angst, erfaßt, verhaftet, deportiert zu werden. (1)
Hinter dem Rechts- und Sozialstaat erblicken sie den vernichtungskompetenten Souverän;
sie wissen darin mehr über den Staat, als Jürgen Habermas und die komplette
Demokratietheorie. Es ist aber eine Wahrheit, die ihnen nichts nützt, eine
Erkenntnis, die nicht sie haben. sondern die sie hat.
Goldhagen ein gläubiger Positivist?
Das bessere Deutschland, dem "Auschwitz" stets nur Metapher war und eine
billige Gelegenheit nationaldemokratischer Sinnstiftung, hat diese triste Konstellation
instinktiv erkannt und zielsicher ausgebeutet. Wenn sogar Goldhagen den Deutschen
und ihrer Nation zwar auf den Kopf zuzusagen vermag, was es über sie zu wissen
gibt, aber nachher nicht weiß, was er gesagt hat, dann hat die "Aus der
Geschichte lernen"-Fraktion erst recht keinen Anlaß, an den glänzenden
Aussichten zu zweifeln, die sich der antimonopolistischen Zivilgesellschaft unter
der Obhut des nationalen Staates des Grundgesetzes bieten.
Also haben ihm die "Blätter für deutsche und internationale Politik",
ehemals ein linksnationalistisches DKP-Blatt für die Volksfront, heute erst
recht fürs andere Deutschland unterwegs, ihren "Demokratiepreis"
angetragen. Karl D. Bredthauer dankte im Auftrag der Redaktion sowie im Namen aller
wahrhaft "Wir Deutschen" dafür, wie sehr er sich für die "historische
Chance" engagiert habe, "daß alle Deutschen endlich wirklich ankommen
in der politischen Zivilisation der Moderne" (2); Goldhagen nahm den Preis
dankend entgegen, Jürgen Habermas und Jan Philipp Reemtsma hielten die Begrüßungsreden,
und damit war die Sache vom Tisch.
Das Dritte Reich, das hatte Goldhagen erkannt, war ein klassenübergreifendes
Mordkollektiv, der Führer war nicht so sehr der eigensinnige Diktator als vielmehr
der große Bruder und primus inter pares der Volksgemeinschaft. Das Dritte
Reich, so hatte er weiter erkannt, war im Grunde nichts weiter als eine solidarische
Veranstaltung aller Menschen, die nur irgendwie und wie auch immer bereit waren,
sich selbst als die "Wir Deutschen" zu begreifen, denn, was deutsch fühlt,
ist objektiv antisemitisch. Das Dritte Reich, so Goldhagens Pointe, war ein nationales
Projekt von Tante Emma und Onkel Adolf. Diese Einsicht war nichts als die Wahrheit
gewesen. Aber sie war Goldhagen keineswegs, wie er selbst glaubt, in der Konsequenz
sorgsam reflektierter Quellenauswertung und methodologisch kontrollierter Geschichtswissenschaft
zuteil geworden, sondern gleichsam contre cceur, seinem Posi- tivismus zum Trotz.
Seine Erkenntnis hatte er nicht aus den Fakten destilliert, er hatte sie mit den
Fakten illustriert. (3) Das war ganz recht so. Aber daß Theorie darüber
entscheidet, was zur relevanten Tatsache taugt, mochte er nicht wissen. Er ist ein
gläubiger Positivist, das hat der "Demokratiepreis" öffentlich
beglaubigt. Der Positivismus ist unfähig, den Antisemitismus zu denken, d.h.
als vermitteltes Moment der negativen Totalität zu reflektieren; er vermag
ihn bloß zu definieren, d.h. als bloßen Aspekt aus dem gesellschaftlichen
Zusammenhang zu abstrahieren. Darüber büßt das Phänomen seine
soziale Objektivität ein, es wird dem Positivismus zur sozialen Konstruktion,
zur Wahrnehmung, die sich in "kognitiven Mustern" und "kollektiven
Mentalitäten" (Goldhagen), in "Codes" (Reemtsma) oder der "ethisch-politischen
Selbstverständigung unter Bürgern" (Habermas) fundieren soll. In
extrem positivistischer Konsequenz, bei Paul Feyerabend etwa, führt diese Operation
auf die Liquidation jedweder Intention auf Wahrheit. Nichts anderes soll sie sein
als Konvention, d.i. die allseits geglaubte Lüge: "'Objektiv', das heißt
unabhängig von Traditionen, gibt es keine Wahl zwischen einer humanitären
Einstellung und dem Antisemitismus. (...) Die Rationalität ist weder gut noch
schlecht, sondern _ist_ einfach". (4)
Lobrede auf den Souverän
Es versteht sich, daß, wem Wahrheit, sei's auch als negative, nicht denkmöglich
wird, auch Begriff und Sache der Ideologie Rätsel bleiben müssen. Das
ist der hinter allen Turbulenzen im nationalen Kollektiv liegende Konsens, der Goldhagen
sowohl mit seinen deutschnationalen Kritikern, als auch mit seinen linksnationalen
Preisgebern verbindet: der ausgesprochene Widerwille, den Antisemitismus als objektive
Ideologie der kapitalisierten Gesellschaft zu identifizieren.
So kommt es, nur weil der Souverän seine Erscheinungsform geändert hat,
daß der Faschismusforscher zum sanften Lobredner der Demokratie wird. Er bedient
den BRD-Gründungsmythos, Weimar sei eine Demokratie ohne Demokraten gewesen,
d.h. eine Gesellschaft, die unfähig war, das humanistische Programm ihres Souveräns
sich anzueignen, und er sagt: "Der Aufstieg des Nationalsozialismus beruhte
im wesentlichen darauf, daß es in Deutschland nicht gelang, genuines Verständnis
und eine ausreichende Akzeptanz für demokratische Uberzeugungen sowie liberale
Werte zu entwickeln und es deshalb ebenfalls nicht gelang, demokratische Institutionen
nachhaltig zu etablieren."
Antisemitismus und Nazismus sind das eine, Kapital und Staat sollen das ganz andere
sein: "Deutsche", sagt Goldhagen (und sein ganzer Widerstand gegen die
Zeremonie steckt im Fehlen des Artikels), "Deutsche haben viel aus der Geschichte
gelernt"; das Grundgesetz berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Und
"nicht ein moralisches Urteil abzugeben, war das Ziel, sondern zu erklären,
warum Dinge geschohen sind", sagt er abschließend. In eben dieser Spaltung
zwischen Tatsachenfeststellung und Werturteil, die für Goldhagen nur der so
spontane wie fraglose Ausdruck seines Positivismus ist, liegt zugleich der Grund,
aus dem das andere Deutschland ihn für demokratiepreiswürdig hielt. Goldhagen
verdient den Preis gar nicht, obwohl er seiner durchaus würdig ist. Denn in
Deutschland wird die positivistische Spaltung aufgeladen mit einem derart vollendeten
Abscheu vor dem kategorischen Urteil, weil es das Urteil über die Nation selbst
wäre, nicht nur über den Nationalismus.
Der Positivismus gibt den "Wir Deutschen" ein Alibi. Jürgen Habermas
hat es in seiner Rede so entwaffnend offen gesagt, daß man Ernst Nolte sein
müßte, um sich darüber zu freuen: "Die eine Seite (d.h. die
Justiz) ist an der Frage der Vorwerflbarkeit von Handlungen interessiert, die andere
Seite (d.h. die Geschichtswissenschaft) an der Auflklärung ihrer Ursachen.
Aus der Sicht des Historikers entscheidet die Zurechenbarkeit von Handlungen nicht
über Schuld und Unschuld, sondern über die Art der erklärenden Gründe.
Wie auch immer die Erklärung aussehen mag - ob die Gründe eher in den
Personen oder in den Umständen liegen - als solche kann eine kausale Erklärung
den Handelnden weder belasten noch entschuldigen. Erst aus der Perspektive von Beteiligten,
die sich vor Gericht oder im Alltag begegnen und voneinander Rechenschaft fordern,
verwandeln sich Fragen der Zurechnung in rechtliche - oder auch moralische - Fragen."
Gesellschaft ist zum "Umstand" geronnen; außerdem können die
Deutschen sich sicher sein, daß sich Fragen der Zurechnung nicht unversehens
in Fragen der Moral verwandeln, denn die Chancen, noch auf Beteiligte zu treffen,
sind nach allen Massakern denkbar gering. Dankenswerterweise hat der Führer,
könnte man so sachlich wie zynisch feststellen, nichts als Fakten, Fakten,
Fakten hinterlassen und keine Subjekte blieben übrig, die den Deutschen deren
Bewertung, das kategorische Urteil gar, aufzwingen könnten. In Deutschland
ist es leicht, dem Positivismus anzuhängen: er ist das als Wissenschaft auftrumpfende
Alibi einer unheilbaren. einer so allgemein bürgerlichen wie spezifisch deutschen
Ambivalenz in Anbetracht des Nazismus
Ambivalenz gegenüber dem Führer
Was sich liebt, das schreckt sich; was sich haßt, das neckt sich: dem abgrundtief
trauten Verhältnis, das der demokratisierte Rechtsnachfolger zu seinem nazistischen
Staatsvorläufer unterhält, eignen alle Merkmale einer leidenschaftlichen
Haßliebe. Faszination und Abscheu halten sich genau die Waage; zwischen Begeisterung
und Widerwillen oszilliert die Konjunktur der veröffentlichten und verwissenschaftlichten
Meinung. Der Führer ist der grause Buhmann, allerdings setzt er die deutsche
Demokratie ins rechte Licht; sein Raubkrieg gibt die beste Kulisse für den
glamourösen Auftritt der NATO; die finsteren Großraumplanungen der Nazis
zeigen, wie gut man mit Maastricht bedient wird, und die Massenvernichtung ist der
allerbeste Vorwand, Toleranz und Menschenrecht als die Grundlagen unseres Staatswesens
dick und fett herauszustreichen - ohne die Nazis wüßten die Deutschen
gar nicht. wie gut der Rechtsstaat tut.
Diese Haßliebe rührt daher, daß man als deutscher Bürger unmöglich
wissen kann, ob man den Führer dafür hassen soll, daß er den Vernichtungskrieg
gegen den Rest der Welt verlor, oder ihn dafür lieben, daß er wenigstens
den resoluten Versuch unternahm. Wie die veröffentlichte, so ist auch die verwissenschaftlichte
Meinung unfähig zum kategorischen Urteil über den Führer, denn dieses
wäre das Urteil über das meinende Subjekt selbst, den so kapitalproduktiven
wie staatsverfallenen Bürger. In der strukturellen Uneindeutigkeit gegenüber
dem Nazismus spiegelt sich die tiefe Ambivalenz der bürgerlichen Gesellschaft
selbst, ihre ökonomische Zerrissenheit ebenso wie ihr politisches Vereinheitlichungsbedürfnis.
Haßliebe, die gleichzeitige Präsenz "einer gut begründeten
Liebe und eines nicht minder berechtigten Hasses, beide auf dieselbe Person gerichtet",
wie Sigmund Freud sagte (5), drückt in einem die allgemeine Neigung der bürgerlichen
Gesellschaft zum autoritären Staat aus wie sie zugleich ihren Widerwillen gegen
dessen bisherige Bilanz bekundet. Es ist diese unnachahmliche Ambivalenz, die ihren
Gegenstand spaltet, um in der Oszillation zwischen den Spaltungsprodukten den inneren
Konflikt, den sie nicht lösen kann, als Bewegung auszuagieren und darin eben
die Form ihrer Einheit zu finden, die sie am Gegenstand leugnet.
Die Unfähigkeit zum kategorischen Urteil schlägt sich in den Strategien
der Spaltung nieder, die die Spielarten der Meinung umtreibt: Autobahnen versus
Judenvernichtung, Handlung versus Struktur, die nationale Not unterm System von
Versailles versus den Irrsinn des Zweifrontenkrieges, Funktionalismus versus Intentionalismus,
Rassenwahn versus Bevölkerungspolitik, Arbeit versus Interaktion, Befehlsnotstand
versus Verantwortlichkeit, Erklären versus Verstehen. Die Haßliebe macht
es, daß alle demokratische und alle geschichtswissenschaftliche Beschäftigung
mit dem Nazismus alle Züge einer nachgerade pathologischen Gespaltenheit trägt.
Es ist wie mit dem Blick in den getreuen Spiegel, der eine grausige Fratze zeigt,
wenn man gerade sein Sonntagsgesicht aufgesetzt hat. Hinein guckt es, als könne
es kein Wässerchen trüben, heraus schaut es, daß das Blut in den
Adern gefrieren möchte: je näher man hinschaut, desto ferner schaut es
zurück. Das Spiegelbild zeigt die Wahrheit, darum wird jede Bekanntschaft und
Verwandtschaft bis aufs Messer geleugnet.
So kommt es einerseits, daß die Beschäftigung mit dem Nazismus unterm
permanenten Verdacht steht, eine irgendwie und objektiv subversive Tätigkeit
zu sein, weil noch der liberalste Geschichtsforscher, so nachdrücklich er die
fdGO auch vom Morbus Weimar gesundschreiben möchte, mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit auf die Leichenberge im Fundament unseres Staatswesens stößt.
Das liegt in der Natur der Sache. Der Nazismus setzt die BRD in ein schlechtes Licht,
untergräbt ihr Ansehen, denunziert sie als Rechtsnachfolger und Erbschleicher.
Wider Willen und Methode in die Nähe der Subversion geraten, schlägt nun
das Pendel nach der anderen Seite aus, und die Angst vor dem objektiven Resultat,
d.h. vor dem kategorischen Urteil über die deutsche Staatlichkeit schlechthin,
wird zum Treib- satz der Apologie. So kommt es andrerseits zu dem haarsträubenden
Paradox, daß die Beschäftigung mit dem Nazismus keineswegs zur Aufklärung
über den Staat des deutschen Kapitals, über die bürgerliche Demokratie,
über den Charakter der Nation usw. führt, sondern mit an höherer
Fügung grenzender, geradezu traumwandlerischer Sicherheit vielmehr zu deren
Verherrlichung und wie immer kritisch gewendeten Lobpreisung. (6)
Das liegt im Wesen der Verhältnisse. Der Nazismus rechtfertigt die BRD, fördert
ihr Ansehen ungemein und lobhudelt sie als gelungenes Lernen aus der Geschichte
und zukunftsträchtiges Demokratieprojekt. Es versteht sich, daß die deutsche
Haßliebe zum Nazismus, so, wie sie auf die Ambivalenz der gesellschaftlichen
Subjekte verweist und in den Konjunkturen der veröffentlichten und denen der
verwissenschaftlichten Meinung sich ausdrückt, nichts anderes darstellt als
den notorischen Rellex der bonapartistischen Situation von 1933. Im Interesse des
Kapitals zerschlug der Führer die bürgerlichen Parteien, und im Interessc
der Lohnarbeit zerschlug er die Organisationen der Arbeiterbewegung. Weder Bürger
noch Arbeiter wußten, wie und was ihnen geschah, aber sie wußten doch
eines ganz genau, daß sie es nämlich wollen mußten. Der Führer
beraubte und enteignete die sozialen Klassen ihrer Repräsentation, d.h. der
Organe ihrer politischen und ökonomischen Willensbildung, aber er verschaffte
den Klassen damit die Chance, ihre objektive Funktion sich anzueignen, d.h. Funktionäre
der barbarischen Akkumulation zu werden. Daß dieser doppelte Bonapartismus,
daß diese souveräne Dialektik von Enteignung und Aneignung ausgerechnet
im Antisemitismus reflektiert und tatsächlich an den Juden exekutiert wurde,
geht den Rechtsnachfolgern und Funktionserben noch im nachhinein so sehr über
den gesellschaftlichen Horizont, daß sie, wollen sie überhaupt erklären
und verstehen, zwangsläufig zum Publikum von "Schindlers Liste" werden
und dort das schaffende Kapital als prinzipiell, läBt man's nur nach eigener
Logik gewähren, antifaschistisches begaffen. (7) Sie können den "Zivilisationsbruch"
nicht verstehen, weil sie ihn nur um den Preis des Bruchs mit ihrer eigenen gesellschaftlichen
Statur und Existenz, wenn nicht verstehen, so doch in seiner Permanenz und Kontinuität
unterbinden könnten. Dieser Preis gilt als ungerechter Preis. Im System der
Haßliebe jedoch ist das Erkennen schon unmittelbar das Verkennen: Die Aufdeckung
der Gcschichte des Nazismus wird mit der Zudeckung seines Begriffs, der negativen
Dialektik des Kapitals, identisch, und die historische Empirie gerät, wie es
ihr Auftrag ist, zur Sabotage an der kritischen Theorie, gar an der praktischen
Kritik.
Das Bekannte mit Macht daran zu hindern, zum Erkannten zusammenzuschießen:
das ist der gesellschaftliche Auftrag der Demokratie in Deutschland. Ihr Preis ist
die Verdrängung der allseits bekannten und kollektiv beschwiegenen Tatsache,
daß, wer die Demokratie will, den Staat wollen muß: das zentralisierte
Gewaltmonopol und also die Bedingung der Möglichkeit des totalen Terrors. Dafür,
daß das kategorische Urteil über die Gesellschaft, die den Nazismus hervorbrachte
und sein Potential demokratisch am Köcheln hält, weiter auf sich warten
läSt, kann sich das andere Deutschland allerdings gratulieren.
Joachim Bruhn in: bahamas 23
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Most recent revision: April 07, 1998
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Martin Blumentritt