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D i e V i r t u e l l e D e p e s c h e __"""""""__
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Freies Telekommunikations-Zentrum Hamburg """" f t z ) """"
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Nr. 08/1998 """""""""""""
Die Zusammenhänge in der Mailbox
Inhalt: +++ Vorwort
+++ Unsere Rechner
+++ Die Software
+++ Die Zukunft
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Die virtuelle Depesche war eine Idee von Akira, einem ehema-
ligen Mitarbeiter und verdienstvollen Mitarbeiter im ftz).
Sie sollte regelmaessig erscheinen und den NutzerInnen etwas
transparenter werden lassen, was die Mailbox ist, wie sie
funktioniert und welche Aktionen demnaechst so anliegen, an
denen man sich auch ohne Ahnung von Technik beteiligen kann.
Wir werden versuchen, diesen Dienst wieder aufzunehmen und
hoffen auf Eure Mithilfe.
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Um die Mailbox zu betreiben, verwenden wir in der Hauptsache
zwei Server, die sich dann in weitere Unter-Rechner aufteilen.
Das ist zum einen ein Server mit dem Betriebssystem Novell,
der die eigentliche Mailbox mit dem Mailbox-Programm
"Zerberus" beherbergt. Unter ihm sind derzeit fuenf anrufbare
Computer angeschlossen, die den Kontakt zu unseren Modems und
ISDN-Adaptern herstellen. Ein weiterer sechster Computer ist
staendig damit beschaeftigt, Daten fuer die Mailbox aufzube-
reiten und die Datenbank mit den Brett-Inhalten auf dem Lau-
fenden zu halten.
Das ist zum anderen ein Server mit dem Betriebssystem Linux,
der unseren Kontakt zum Internet über eine Standleitung zum
Provider sicherstellt. Dieser Rechner holt Internet-News und
den Loewenanteil der privaten Mails heran, die von dem sechs-
ten Mailbox-Rechner weiterverarbeitet werden. Dieser zweite
Server besteht zur Zeit noch aus zwei getrennten Maschinen
namens "FTZONE" und "FTZGATE", die mit dem Novell-Server
gleichberechtigt im selben Netzwerk haengen.
Die bei uns vorhandenen einfachen Computer wie zum Beispiel
die sechs Rechner mit Modem/ISDN und die Terminals im Schu-
lungsraum sind physikalisch von den wichtigeren Servern ge-
trennt. Das haben wir ueber sogenannte "Hubs" realisiert, die
dafuer sorgen, dass bei Ausfall eines dieser Rechner nicht
das gesamte Netzwerk steht. Durch diese Neuverkabelung, die
etwa am Jahresende 1997 abgeschlossen wurde (dank Carsten und
Erich, die das meiste davon realisiert haben), ist unser
Computer-Haufen (neudeutsch: Computer-Cluster) sehr viel aus-
fallsicherer und fehlertoleranter geworden.
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Das von uns eingesetzte Mailbox-Programm entstand zu einer
Zeit, als der 286er-Prozessor etwa das technologische Meister-
werk darstellte, das heute etwa einem 333Mhz Pentium II ent-
sprechen wuerde. Entsprechend "nutzerfreundlich" ist die
Bedienungsoberflaeche von "Zerberus" auch. Damals galt es
schon als fortschrittlich, wenn ein Programm ueberwiegend
deutsch spricht und von 'Brettern' redet, wenn andere Soft-
ware 'Newsgroups' meint.
Fuer die meisten von Euch duerfte die Zerberus-Boxsoftware
jedoch nur eine graue Erinnerung an den Tag sein, an dem Ihr
Euch als NutzerIn in die Mailbox eingetragen habt. Die weit-
aus meisten verwenden fuer die taegliche Netzarbeit ein Point-
programm, mit dem sie die interessanten Bretter abonnieren
und saemtlichen Nachrichtenverkehr in einem einzigen Anruf
abwickeln koennen. Das eigentliche Schreiben passiert dann
zuhause, waehrend die Telefonleitung nicht genutzt wird und
der Gebuehren- / Entgeltzaehler schweigt.
"Zerberus" verwendet zur Verwaltung von Nachrichten den so-
genannten 'Header', das ist der Nachrichtenkopf. Die einzel-
nen Zeilen darin legen beispielsweise fest, von welchem Ab-
sender eine Botschaft kommt, an welche Adresse sie geschickt
werden soll, welchen Weg sie nahm und wann sie erzeugt wurde.
Die Syntax dieser Kopfeintraege ist in einem softwareunab-
haengigen Standard namens 'Zconnect' festgelegt. Dieser Stan-
dard unterscheidet sich von den Standards, die im Internet
verwendet werden. Damit unsere Software Nachrichten aus dem
Internet und Usenet verwalten und richtig abliefern kann,
muessen die Kopfinformationen zuvor nach 'Zconnect' ueber-
setzt werden. Das erledigt eine weitere Software namens
'DUUCP', die von Daniel Kroenig programmiert wurde und seit
vielen Jahren im Betastadium - d.h.: nicht ganz fertig - ist.
Es arbeitet zwar annaehernd perfekt, doch trotzdem erscheint
jedes Quartal eine neue Version, die aber wie die vorherige
automatisch drei Monate spaeter ihre Arbeit einstellen wird.
Auch sonst greift 'Zerberus' auf Hilfsprogramme zurueck, die
immer wieder auf korrekte Funktion und ihre aktuelle Version
von uns geprueft und gegebenenfalls ausgetauscht werden muss.
Dazu gehoeren vor allem die Pack- / Entpackprogramme wie
InfoZIP oder pkZIP, LHA, ARJ, dann die Programme, die den Da-
tenfluss ueber die Telefon-/ISDN-Leitung ueberwachen wie
ZModem (GSZ, ZM), XModem oder HSLink und schliesslich Pro-
gramme, die uns den Zustand der Mailbox mitteilen und Stati-
stiken erstellen koennen (die Skriptsprache AWK, DOORWay fuer
den Wechsel auf die Betriebssystemebene bei laufender Tele-
fonleitung, LANAssistent fuer die Fernsteuerung anderer Rech-
ner im Netzwerk und viele mehr).
Das alles zusammen bildet ein komplexes System von Software
unterschiedlichster Herkunft, das ueber einige Jahre hinweg
aufgebaut worden ist. Daher scheuen wir uns, dieses System
aufzugeben, denn keine der vorhandenen Alternativen kann auf
Anhieb funktionieren und uns dieselbe Leistung bieten.
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Es steht zu befuerchten, dass uns die derzeit eingesetzte
Software den Jahr-2000-GAU bereiten wird, was zum Beispiel
bedeuten kann, dass neue Nachrichten fuer uralt gehalten und
gleich geloescht werden. Weiter stellen wir fest, dass das
bis heute so produktive 'Point'-Verfahren immer erklaerungs-
beduerftiger wird und neue NutzerInnen daran gewoehnt sind,
ihre E-Mail- und News-Kommunikation mit Applikationen abzu-
wickeln, die auf einen online-Zugriff spezialisiert sind, die
also von einer stehenden Telefonleitung ausgehen.
Auf niedriger Prioritaet sind wir auf der Suche nach einem
Weg, neue NutzerInnen an die Netzwelt heranzufuehren, ohne
dadurch gleichzeitig den "alten Hasen" das vollstaendige Up-
date abzuverlangen. Das erfordert ein Konzept fuer eine
Nutzeranbindung, die das "alte" Verfahren ZConnect/UUCP neben
den neuen/alten Standards POP3, IMAP und NEWS erlaubt. Und
dieses zu findende Konzept sollte auch beruecksichtigen, dass
unsere Hardware-Ausruestung mit derzeit drei analogen und
zwei digitalen Einwahlmoeglichkeiten nicht ausreicht, um eine
Vielzahl von Online-NutzerInnen zufrieden zu stellen. Wer
sich z.B. mal News ueber das News-Protokoll geholt hat, wird
auch festgestellt haben, dass dafuer viel Zeit noetig ist.
Zeit, in der ein anderer Nutzer nicht auf diesem Einwahlkno-
ten taetig werden kann.
Wer Lust darauf hat ist herzlich eingeladen, sich an dieser
und anderen Ueberlegungen zu beteiligen. Dahinter steckt die
einmalige Chance, hinter die Fassaden zu schauen, die gewerb-
liche Netzanbieter gegen ihre Konsumenten errichtet haben.
Terminhinweis: Der naechste Monatsmontag findet am 3. August
ab 19:00 Uhr in den Raeumen des ftz), Klaus-
Groth-Strasse 84, Hamburg-Borgfelde statt.
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+ email: support@cl-hh.comlink.de +
+---- Ende VDP Nr. 08/1998 -------------------------------------+