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D i e   V i r t u e l l e   D e p e s c h e           __"""""""__
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Freies Telekommunikations-Zentrum Hamburg         """"  f t z ) """"
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Nr. 03/1999                                         """"""""""""""

Open Server- / Open-Client-Initiative

Inhalt:  Problemaufriß;
         Lösungsvorschlag / Lösungsidee
         Zusammenfassung

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Diskussionspapier zur CL-Frühjahrstagung

Das CL-Netz zeichnet sich dadurch aus, dass ein Grossteil der
Nachrichten über mehr oder minder eigene, und damit selbst-
bestimmte und selbstverantwortete Kanäle ausgetauscht wird. 

A. - Problemaufriss -

In den vergangenen Jahren haben sich die Transportwege des 
Internet zuerst diversifiziert, dann aber wieder zentralisiert. 
So gibt es einen zentralen Backbone der kommerziellen Provider, 
der zu einem zentralen Austauschknoten in Frankfurt führt 
('DE-CIX'). Wer den Datenverkehr im deutschen Internet abhören 
oder kontrollieren will, braucht seine Scanner nur dort 
aufzustellen. Der gesamte innerdeutsche und internationale 
Datenverkehr läuft an diesem Knoten auf.

Es ist gesellschaftlich sinnvoll, die 'eigenen' Vertriebswege 
des CL-Netzes zu erhalten. Denn selbst wenn irgendwelche 
staatlichen oder privaten Instanzen auf das deutsche Internet 
zugreifen, sind davon die Austauschwege des CL-Netzes nicht 
unmittelbar betroffen. 

Diese Autonomie des /CL von den Datenkanälen des Internet ist 
in Gefahr. Sie beruht darauf, dass wenigstens die größeren 
Systeme des CL-Netzes ihre Daten über Wählleitungen austau-
schen. Dabei kommen - noch - bei den meisten Systemen Programme 
zum Einsatz, die ZConnect bzw. Janus als Nachrichtenformat 
beherrschen. Die Verfügbarkeit dieser Programme über den 
31.12.1999 hinaus ist fraglich. 

So wird beispielsweise das Serverprogramm 'Zerberus' nicht mehr 
gepflegt. Das ZConnect-Gremium verbreitet Programmiererlisten, 
in der neben veralteten Anschriften der Programmierer immer 
häufiger ein Vermerk mit dem Inhalt steht, dass dieses Programm 
nicht mehr weiter entwickelt werde. Wie die zur Zeit aktiven 
Programme arbeiten, ob sie beim Sortieren von Nachrichten mit 
einem Zeitstempel von 2000+ zurecht kommen, wollte bisher niemand 
sagen. 

Die Nutzung des Pointprogramms 'CrossPoint' ist heute kaum mehr 
vermittelbar. Der/Die UserIn von heute faßt eine Autoexec.Bat nicht 
mehr an. Kein Wunder also, dass es Angst auslöst, wenn der / die
SupporterIn empfiehlt, hier und dort eine Befehlszeile zu ändern oder
eine Konfigurationsdatei mit einem Texteditor anzupassen. 

Das Store-and-Forward-Prinzip selbst - eine Grundlage unserer eigenen
Vertriebswege - ist zu einer Nische der Softwareentwicklung geworden. 
Was nicht allein am fehlenden Engagement für ZConnect liegt. Selbst 
das vor Jahren so hochgerühmte UUCP - als Transportverfahren - liegt 
nicht mehr im Fokus der Branche. 

B - Lösungsvorschlag / Lösungsidee

Eine Lobby für Store-and-Forward-Server und Store-and-Forward-Client 
sitzt hier, im CL-Netz. Also sind wir es, die eine Nachfrage nach einem 
zukunftsfähigen Server- und Clientprogramm haben, die intern Datenbank-
Funktionen besitzen und extern nicht jede Nachricht einzeln vom Server 
holen müssen. Wir brauchen deshalb eine Open-CL-Server und Open-CL-Client 
Initiative. Sonst gehen die Chancen, die wir als CL-Gemeinschaft uns 
erarbeitet haben, allein wegen technischer Unzulänglichkeiten unter. 

Dabei bedeutet: 

Open    =       Unsere Abhängigkeit von einzelnen Programmierern,
                auch wenn sie im einzelnen richtig lieb und freund-
                lich sind, ist schlecht. Das fällt natürlich erst
                richtig auf, wenn sie die Lust oder das Engagement
                an ihrem Softwareprojekt verloren haben.

Server  =       Ein Programm, das auf verschiedenen Plattformen 
                läuft und die unterschiedlichen Clients bedienen
                kann, darunter auch ZC/Janus-Clients. Es bietet 
                Migrationswege von Dorf- zu Stadt-Installationen 
                unter Beibehaltung der Nutzdaten. 
                
Client  =       Ein Programm, das auf verschiedenen Plattformen
                läuft und mit verschiedenen Übertragungsverfahren
                zurecht kommt, die so erhaltenen Daten jedoch ein-
                heitlich präsentieren und nutzen lassen kann. Es
                bietet Migrationswege von ZC-Puffern und nach 
                ZC-Puffer an. 

Initiative =    Eine Gruppe von Menschen, z.B. die CL-Gemeinschaft,
                erarbeitet die entsprechenden Pflichtenhefte und 
                motiviert Programmierer, es in funktionierende An-
                wendungen umzusetzen. 
                
Die SenderInnen laufen uns doch nicht weg, weil die CL-Gemeinschaft
schlechter wäre, sondern weil sie meinen, irgendetwas im Online-Netz
zu verpassen. Seit sie bei vielen Systemen nichts mehr verpassen, 
weil die z.B. Webspace bereit stellen und/oder Surfzugänge für den 
gelegentlichen Gebrauch bieten, laufen sie auch nicht mehr in Scharen
weg. 

C - Zusammenfassung -

Der Online-Hype, von dem viele befallen sind, führt zwar zu 
mehr Interaktion, aber er verbessert nicht die Kommunikation. 
In der CL-Gemeinschaft findet eine Art von Kommunikation statt, 
die andernorts mit Mailinglisten realisiert ist. Anders als diese 
haben wir jedoch - noch - den Vorteil, eigene Infrastruktur zu 
besitzen und damit kompetent umgehen zu können. 

Uns ist das so wichtig, dass wir etwas dafür tun wollen, damit 
die CL-Gemeinschaft auch in Zukunft eigene Infrastruktur nutzen 
kann. Wir laden dazu ein, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die 
folgende Aufgaben übernimmt: 

        [ ] Bestandsaufnahme Server-/Client-Produkte
        [ ] Bedarfsfeststellung
        [ ] Pflichtenheft 
        [ ] Ausschreibung 

Weiter laden wir dazu ein, einen Preis für das beste Produkt 
auszuschreiben, über dessen Finanzierung wir uns unterhalten 
sollten. Die Diskussion dazu könnte in dem bereits existieren-
den Forum /Server/Intercity laufen. 


Mit solidarischem Gruß,
FTZ e.V. & BetreiberInnengemeinschaft CL-HH


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Weitere Fragen, Anregungen, Vorschläge hierzu?
Dafür bietet sich der nächste Monatsmontag an. 

Am 3. Mai 1999 sind wir ab 19.00 Uhr in den Vereins-
räumen, Klaus-Groth-Straße 84, Hamburg-Borgfelde für 
Dich und Deine Anliegen offen. 

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+ email: support@cl-hh.comlink.de +
+---- Ende VDP Nr. 03 ------------------------------------------+