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Computernetzwerk
Linksysteme (/CL-Netz)

Kurze Geschichte des Computernetzwerks Linksysteme



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1981
Die Idee eines linken Kommunikationssystems für den deutschsprachigen Raum wird geboren: Der Lehrer und Alt- 68er Peter Capito will über Computer und Telefon Lehrer, Schüler, Studenten und Uni-Dozenten zu vernetzen. Gemeinsam mit Gabriele Hooffacker gründet er die "aktion lehrer-pool".
1982
Ein kommerzieller Computerhersteller plagiiert die Idee und macht daraus ein Vertriebskonzept. Damit ist das Projekt fürs erste gestorben.
1984
Zweiter Versuch: Einige von uns betreiben den "Falken- Computer-User-Club".
1986
Dritter Versuch: Gründung eines Juso-Computer-Clubs.
Vierter Versuch, diesmal unabhängig: Wir verschicken das erste Flugblatt unter dem Namen "Sozialistischer Computerclub (SCC)".
1987
Die Mailbox Links in München geht als eine der ersten zehn Zerberus-Mailboxen ans Netz. Zur Finanzierung und Organisation des Mailboxbetriebs wird Kommunikation und Neue Medien e. V. gegründet. Beginn der Zusammenarbeit mit der "Bayerischen Hackerpost".
1988

Zerberus wird netzwerkfähig. Weitere Systeme, die mit Links vernetzt sind, gehen in Köln, im Saarland und in Nürnberg ans Netz.

1989
Zeitschrift "links" verklagt Mailbox "Links". Der Verlag gewinnt den Prozeß. Unser Name wird von Links geändert in Linksystem. Die Bretter des Linksystem-Datenbestandes erhalten ein Präfix: /Linksys. Weitere Linksysteme in Hannover, Mannheim, Lörrach und Aachen gehen ans Netz.
Im August 1989 sendet die Bürgerrechtsbewegung der DDR unter dem Pseudonym ZENTRALE_GREIF ihr Gründungsdokument in die LINK-H. Zusammenarbeit im /Compost-/Linksys-Verbund.
1990
Als Overlay-Netz wird /Linksys von zahlreichen Zerberus- Mailboxen im ganzen Bundesgebiet mit angeboten. Neue Linksysteme in München, Hamburg, Berlin und Frankfurt gehen ans Netz. /Linksys ist jetzt auch in Mailboxen in der DDR, in Österreich und der Schweiz zu lesen.
1991
Umweltmailboxen und Linksysteme legen ihr Brettangebot zusammen. Die Texte aus dem Umwelt- und dem politischen Bereich stehen nun im gemeinsamen Verzeichnis /CL. Bei der Gelegenheit wird die Brettstruktur erweitert und verfeinert. Viele Teilnehmer des /CL-Netzes steigen um auf sogenannte "Points", die nach kurzer Onlinezeit bequemes Arbeiten offline erlauben.
1992
Zur Anbindung an die internationale Organisation APC wird der Verein "Comlink e. V." gegründet.
Das /CL-Netz dagegen führt jetzt den Namen "Computernetzwerk Linksysteme", kurz /CL-Netz. Das Verzeichnis /CL wird inzwischen in rund 150 Systemen in der gesamten Bundesrepublik, in Österreich, der Schweiz, Italien und Jugoslawien (System "ZaMir", jetzt "ZaMirNet") verbreitet und erreicht an die 10.000 Teilnehmer.
1993
Die ersten mehrportfähigen /CL-Systeme gehen in München, Bielefeld, Berlin, Hamburg und Frankfurt ans Netz. Die ersten hauptamtlichen Mitarbeiter des /CL-Netzes werden eingestellt: CL-Service, München; CL-Technik, Leipzig. Der CL- Koordinator, Jörg Krinke, erhält eine monatliche Aufwandsvergütung.
1994
/CL ist in über 200 Systemen in vielen europäischen Ländern zu lesen; es enthält Texte auf deutsch, italienisch, türkisch, serbokroatisch, englisch. Die Zahl der /CL-Teilnehmer liegt nach vorsichtigen Schätzungen bei mehr als 20.000 europaweit. Die Verbindung zum weltumspannenden Internet für alle CL-Systeme entsteht.
Zahlreiche Overlay-Netze kommen hinzu, die das Angebot von CL ergänzen (Solinet, Femnet u.a.).
1995
Rund 50.000 Menschen lesen CL. Auf der CL-Frühjahrstagung wird engere Zusammenarbeit mit der APC beschlossen: Ab 1.7.95 können die CL-Rubriken auf jedem APC-System bezogen werden.
1996
Das sich immer weiter verbreitende Inter- oder Usenet macht eine Auseinandersetzung des /CL mit der Frage notwendig, ob und wie /CL sich zum Internet stellen soll. Ein Teil der NutzerInnen ist dafür, das /CL-Netz ins (deutsche) Usenet zu überführen; ein anderer Teil plädiert für die Beibehaltung eigener Vertriebswege. Für eine Übergangszeit wird geduldet, dass an einigen Netzknoten /CL-Inhalte im Usenet zum Lesen zur Verfügung gestellt werden. Das Publizieren im /CL soll aber TeilnehmerInnen vorbehalten bleiben, die eingetragene /CL-Systeme nutzen. Systeme mit UseNet-Technik, die am /CL-Netz teilnehmen wollen, sollen entsprechend konfiguriert werden. Die Meinungen dazu bleiben geteilt.
Auf der Herbst-Tagung des Netzvereins Kommunikation und Neue Medien e.V. wird die Präambel zu einer Charta entworfen, die in der netzweiten Abstimmung Nr. 112 vom Februar/März 1997 akzeptiert wird.
1997
Die Gründungsmitglieder Dr. Gabriele Hooffacker und Peter Lokk kandidieren erstmals nicht mehr für den Vorstand des Vereins Kommunikation und Neue Medien (KuNM e.V.). Das Verhältnis zwischen KuNM e.V. und den /CL-Systemen bleibt ungeklärt, soll aber durch den Austritt der KuNM-Gründer auf neue Füße gestellt werden. Die aktuelle Entwicklung stellt der CL-Rundbrief Ausgabe 1 von 1998 dar.
Im Sommer beginnen die Systeme OLN und IPN-B damit, Nachrichten aus den Newsgruppen des CL-Netzes herauszufiltern. Dabei verwenden sie die Absenderangabe der Nachricht und prüfen, ob dieser Absender zu einem System gehört, das in der Systemliste als berechtigtes System eingetragen ist. Trifft das nicht zu, wird die Nachricht umadressiert und in der Gruppe "/CL/ZZ/Nicht-Von-CL/" weiterverbreitet. Ziel der CL-Initiative ist es, kommerzielle Nachrichten frühzeitig aus dem /CL-Netz zu eliminieren.
Die Initiative wird nicht überall positiv bewertet. Eine Absenderangabe eignet sich nicht dafür, das sendende System zu identifizieren. Auch auf eingetragenen CL-Systemen läßt sich jederzeit eine beliebige Rücksendeadresse (d.i. die Absenderangabe) verwenden.


Unsere Anschrift:

Computernetzwerk Linksysteme (/CL),

c/o Kommunikation und Neue Medien e. V.,

Postfach 190520,

80605 München,

Tel. 089/1675106,

Fax: 089/131406,

E-Mail: cl-service@link-m.de



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Dieses Dokument wurde von Dr. Gabriele Hooffacker erstellt. Die Einträge für 1996, 1997 stammen von Joachim Breu, der auch die Umsetzung nach HTML besorgt hat.
Die unveränderte Verbreitung dieses Dokumentes ist erlaubt; die Verwertung in elektronischer oder stofflicher Form sowie in Aufführung und Darbietung behalten sich die AutorInnen ausschließlich vor. Das Publikationsrecht des Freien Telekommunikations-Zentrums Hamburg e.V. bleibt unberührt. Jede Spiegelung, Kopie oder ähnliche Form der Nutzung bedarf einer Genehmigung durch den Verantwortlichen oder die Verantwortliche dieses Servers.


Letzte Überarbeitung: 25.04.1999.