Inhaltsverzeichnis

  • 3 Was alles schiefgehen kann
  • 3.1 Serielle Schnittstelle
  • 3.2 Modeminitialisierung
  • 3.3 Modemwählbefehl
  • 3.4 Spezielle Boxmodeme

  • Rückwärts im Text Zur Inhaltsübersicht Vorwärts im Text




    Was alles schiefgehen kannInhaltsverzeichnis

    Die Inbetriebnahme eines Pointprogramms ist eine aufwendige Prozedur. Mehrere Programme müssen perfekt zusammen arbeiten. Die häufigsten Probleme aber hängen mit dem Modem zusammen. Der Rechner, CrossPoint und einige Hilfsprogramme müssen wissen, wo es zu finden ist, und wie es angesprochen werden möchte. Das ist oft von Modem zu Modem und von Rechner zu Rechner verschieden. Die jetzt folgenden Informationen sollen Dir helfen, das Pointprogramm vom ersten Aufruf an möglichst problemfrei nutzen zu können. Im Allgemeinen wirst Du sie nicht benötigen.

    CrossPoint selbst ist ein Programm, mit dem man mehrere Boxen anrufen und von ihnen Daten holen kann. Deshalb gibt es eine zweistufige Modemkonfiguration, die aus einer Grundeinstellung für alle Boxen sowie der Möglichkeit besteht, bei einer bestimmten Box von dieser Grundeinstellung abzuweichen.


    Serielle SchnittstelleInhaltsverzeichnis

    Die serielle Schnittstelle wird mit dem Menü "Config, Modem, Com (1, 2, 3, 4)" ausgewählt und - falls erforderlich - mit Hardwareadresse und Interrupt-Level definiert. Als erstes muß also klar sein, an welchem seriellen Anschluß des Rechners das Modem tatsächlich angeschlossen ist.

    Meist ist es Dir schon gelungen, die Mailbox mit einem Terminalprogramm anzurufen. In der Konfiguration des Terminalprogramms ist dann schon alles Nötige richtig eingestellt. Diese Einstellungen können problemlos übernommen werden.

    Wenn unklar ist, an welcher Schnittstelle das Modem angeschlossen sein kann, dann schalte als erstes den Rechner kurz aus und wieder an. Es erscheint beim Anlaufen - nachdem der Hauptspeicher überprüft wurde - meist ein Fenster, in dem die Konfiguration des Rechners aufgelistet ist. Drücke sobald das Fenster erscheint die Taste [Pause], rechts ganz oben auf der Tastatur. In dieser Auflistung der Konfiguration befindet sich unter anderem ein Eintrag, der mit "Serial Ports" beginnt. Dahinter befinden sich normalerweise zwei Einträge. Hat Dein Rechner ein eingebautes Modem, das korrekt erkannt wird, können es auch drei Einträge sein. In der Regel lauten sie "03F8h, 02F8h". Das sind die Hardwareadressen in hexadezimaler Notierung, sie stehen meistens für "Com1" und "Com2". Wenn sie anders lauten, dann notiere Dir diese abweichenden Werte.

    Damit weißt Du jetzt, welche Schnittstellen es in Deinem Rechner überhaupt gibt. An einer dieser Adressen wird sich also Dein Modem melden. Es sei denn, es ist defekt.

    Das war's schon: Nach dieser Feststellung kannst Du mit einem Druck auf die [Esc]-Taste (links oben auf der Tastatur) den Pausenzustand wieder aufheben.

    In einem zweiten Schritt muß geprüft werden, an welcher der möglichen Schnittstellen das Modem tatsächlich angeschlossen ist. Bei internen Modemen kann das jede der drei Adressen sein. In der Regel ist es diejenige Adresse, die vor dem Einbau noch nicht angezeigt worden ist. Bei externen Geräten ist es etwas leichter herauszufinden. Selten steht die Nummer des Com-Ports über dem entsprechenden Anschlußstecker. Wenn sie dort wie üblich nicht steht, muß der richtige Anschluß auf andere Weise gefunden werden. Meist hilft schon das Ausschlußverfahren: Wenn eine Maus an einer seriellen Leitung angeschlossen ist, kann dort kein Modem sitzen.

    Eine Maus ist typischerweise an der ersten Schnittstelle angeschlossen. Die Schnittstellennummer ist einer der Parameter, die dem Maustreiber übergeben werden müssen, wenn der Maustreiber nicht sogar eine eigene Konfigurationsdatei (z.B. "MOUSE.INI" im DOS-oder einem speziellen "MOUSE"-Verzeichnis) hat. Das kann man sich in den Konfigurationsdateien "Autoexec.Bat" bzw. "Config.Sys" näher ansehen. In einer dieser beiden Dateien wird die Maus initialisiert. Näheres dazu verrät die Dokumentation zur Maus, oder schon die im MOUSE-Verzeichnis zu findenden Textdateien wie "Read.Me" oder ähnlich.

    Einfacher erfährt man möglicherweise in Windows, wo die Maus und an welcher seriellen Schnittstelle folglich das Modem angeschlossen ist. In der Hauptgruppe unter dem Icon "Systemsteuerung" gibt es die Option "Verbindung" oder "Ports". Dies bitte aufrufen, und unter "Com1" und "Com2" nachsehen, ob bei der Option "weitere Einstellungen" eine Hardwareadresse angegeben ist. Dort, wo sie fehlt, sitzt zwangsläufig die Maus.

    Übrigens: Windows sollte für Datenfernübertragung besser nicht genutzt werden. Wegen der Taskswitching-Eigenschaften (mehrere Programme laufen scheinbar gleichzeitig ab) dieser Benutzungsoberfläche kommt es häufig zu Übertragungsfehlern.

    Sind aber beide seriellen Leitungen noch frei und unbeschriftet, dann muß ausprobiert werden, an welcher Leitung ein Modem antwortet. Dazu gleich mehr.

    Probleme gibt es häufig mit internen Modemen und den sogenannten Interrupt-Levels (IRQ). Diese Probleme lassen sich vermeiden. Dazu muß man wissen, daß "Com1" und "Com3" beide den gleichen Interrupt-Level verwenden, nämlich IRQ 4. Genauso ist es bei "Com2" und "Com4", die verwenden IRQ 3. Deshalb kann es Probleme geben, wenn ein internes Modem (Com3) eingebaut wurde und an Com1 eine Maus betrieben wird. Eine Datenübertragung ist dann im Prinzip (schlecht) möglich, und wird abgebrochen, sobald sich die Maus bewegt.

    Und eine Maus bewegt sich schon dann, wenn am Tisch gewackelt wird, auf dem sie abgelegt wurde. Abhilfe: Die Modemkarte mit Hilfe des dazugehörigen Installationshandbuchs auf Com4 einstellen, oder zumindest den anderen IRQ verwenden. Dafür gibt es bei moderneren Karten eine Schalterreihe, die von außen zugänglich ist.

    Ein weiteres typisches Problem verursachen Grafikkarten mit einem "S3"-Chip. Dieser Baustein belegt in der Regel die Hardware-Adresse von "Com4", aber typischerweise nicht den dazugehörigen IRQ-Level "3". Trotzdem sollte man bei Verwendung solcher Grafikkarten auf eingebaute Modems verzichten und lieber zu externen Geräten greifen.


    ModeminitialisierungInhaltsverzeichnis

    Im Allgemeinen verstehen Modeme den sogenannten "Standard-Hayes-Befehlssatz". Alle Befehle dieses Befehlssatzes beginnen mit "AT" für "Attention!", dahinter kommen dann Buchstabenkürzel, die dem Modem verraten, was es jetzt tun soll. Im CrossPoint-Menü "Config, Modem, Com2" - oder den anderen Schnittstellen "Com1", "Com3", "Com4" - findest Du eine Zeile, die sich "Modem-Init" nennt. Dahinter sind diejenigen Modembefehle eingetragen, die Dein Datenanschlußgerät für den normalen Betrieb haben möchte. Dort steht in der Standard-Konfiguration:

    ATZ\\AT S0=0 Q0 E1 M1 V1 X4

    Das "AT Z0", wie es vollständig heißen könnte, initialisiert das Modem mit der ersten, im Modem eingebauten Standardeinstellung nach dem Motto "Paßt immer und klebt nicht". Diese Einstellung kann man jedoch leicht verstellen, denn es ist ein sogenanntes "Benutzerprofil". Insbesondere bei Highspeed-Modems hat es sich eingebürgert, mit dem ATZ-Befehl eine Konfiguration zu aktivieren, die nicht die volle Leistungsfähigkeit des Modems ausschöpft. "ATZ" dient dann nur dazu, einen sicheren Anschluß ohne Datenkompression oder Protokollierung herzustellen.

    Zum Ausgleich hierfür bieten diese Highspeed-Modeme jedoch eine oder mehrere Werkseinstellungen, die genau das Gegenteil bewirken, also die maximale Leistung herausholen. Wie diese Werkseinstellungen aufgerufen werden, ist von Modem zu Modem verschieden, denn hierfür gibt es keinen Hayes-Standard. Es ist üblich, diese bessere Konfiguration entweder mit "AT Z1"; oder mit "AT &F0" oder mit "AT &F1" aufzurufen. Wie es bei Deinem Modem aufgerufen wird, steht im Handbuch.

    Deshalb: Kaufe nie ein Modem ohne deutsches oder gutes englisches Handbuch. So billig kann es gar nicht sein, daß sich der Verzicht auf das Handbuch rechnet.

    Also: Wenn Du ein Highspeed-Modem hast, schaue im Handbuch nach dem Aufruf für das zweite Werksprofil für Highspeed-Verbindungen. Ersetze das "ATZ" in dem Modem-Initstring des Menüs "Config, Modem, Com2" durch diesen Aufruf und lasse den Rest so wie er ist.

    Mit dem doppelten Backslash in der "Modem-Init" - Zeile (\\) ruft CrossPoint ein [Enter] auf, dahinter kommt dann die nächste Zeile der Modemkonfiguration. Ohne die Parameter "S0=0" und "X4" arbeitet CrossPoint nicht richtig.

    An Nebenstellenanlagen kann es jedoch nötig sein, statt "X4" ein "X3" einzutragen. Damit registriert das Modem nicht mehr, ob ein Wählton vorhanden ist oder ob gar ein Besetztzeichen ertönt.

    Was die Parameter im einzelnen bedeuten, wird in Deinem Modemhandbuch näher beschrieben.

    Ein Modem-Exit-Befehl steht ebenfalls im Handbuch, Du kannst ihn hier eintragen oder es lassen - CrossPoint unterbricht die Verbindung dann mit einer Standardmethode, die sozusagen am Modem vorbei funktioniert (das sogenannte "Wackeln" am DTR-Signal).

    Um herauszufinden, ob der Rechner und CrossPoint das Modem finden, starte CrossPoint und wähle aus dem Menü "XPoint" die Option "Terminal". Das Modem sollte hierfür eingeschaltet und korrekt mit dem Rechner verkabelt sein. An die Telefonleitung muß es noch nicht.

    Mit diesem CrossPoint-Menüpunkt wird ein einfaches Terminalprogramm gestartet. Gibst Du jetzt den Befehl

    ATZ [Enter]

    ein, sollte sich das Modem mit

    OK

    melden. Tut es das nicht, vermutet CrossPoint das Gerät an einer falschen Datenleitung oder verwendet Einstellungen, die das Gerät nicht mag. Dann solltest Du unter "Config, Modem, Com?" andere Einstellungen probieren. Wenn das funktioniert, dann weißt Du, irgendwo sitzt das Modem und kann von CrossPoint angesprochen werden. Damit können Fehler nicht mehr aus Einstellungen herrühren, die in der Maske "Config, Modem, Com?" eingetragen wurden. Sollte es sich später nicht melden und nicht wählen, dann liegt es also allein an den Einstellungen in "Edit, Boxen, Edit, Modem".


    ModemwählbefehlInhaltsverzeichnis

    Der sogenannte "Wählbefehl" lautet meist "AT DP", das steht für "Dial Pulse", also auf deutsch: "Wähle Impuls". Damit erzeugt das Modem dieses Klackern, das man noch von älteren Wählscheibentelefonen kennt. In den meisten Telefonbezirken funktioniert jedoch die Tonwahl, die viel schneller geht als die Pulswahl. Wenn Du in einem solchen Bezirk lebst, ersetze das "P" durch ein "T". Hast Du die falsche Einstellung gewählt, passiert schlimmstenfalls nichts. Also kann man es ruhig mal probeweise auf "AT DT" einstellen.

    Die anderen Schaltflächen in diesem Menü sind für exotische Bedarfe gedacht, die braucht man für einen ersten Kontakt nicht. Hinter "Fossil" sollte kein Kreuz sein, "CD" und "CTS ignorieren" sollten ebenfalls nicht aktiviert sein. Bei Zweifeln kann man in jedem Eingabefeld die Taste "F1" drücken, hier wird dann ausführlich die Bedeutung des jeweiligen Schalters erklärt.

    Mit dem gleichzeitigen Druck der Tasten [Strg] + [Enter] werden die Änderungen gespeichert, auch wenn man nicht im letzten Eingabefeld des Dialogfensters steht. Mit [Esc] werden alle Änderungen in diesem Dialogfenster rückgängig gemacht. Das mehrfache Drücken von [Enter] bewegt den Cursor bis zur letzten Position des Eingabefensters; wenn keine weitere Eingabemöglichkeit mehr folgt, werden mit einem letzten Druck auf [Enter] die Änderungen gesichert.


    Spezielle BoxmodemeInhaltsverzeichnis

    Manche Boxen haben exotische Modeme. Das wundert nicht weiter, denn die normalen, postzugelassenen Modeme sind oft langsamer als technisch möglich. Allerdings kann es vorkommen, daß sich dieses Exotenmodem nicht mit jedem (scheinbar) Standard-Modem versteht. Um solche Probleme auszugleichen, läßt CrossPoint im Einstellungs-Menü "Edit, Boxen, Edit, Modem" noch einen weiteren Modem-Init-String zu. Hier muß nur etwas eingetragen werden, wenn der Systembetreiber der angerufenen Box es unbedingt fordert. Das wäre die zweite Stufe der Modemkonfiguration. Im Allgemeinen kann diese Zeile leer bleiben.

    Bemerkst Du komische Abbrüche, häufige Übertragungsfehler oder ähnliches, rufe mal unseren Support unter der Rufnummer 250.03.00 an - gelegentlich haben wir bereits Erfahrungen mit bestimmten Modemtypen gesammelt und können Dir einen besonderen Initialisierungsstring empfehlen.


    Rückwärts im Text Zur Inhaltsübersicht Inhaltsübersicht Vorwärts im Text


    Dieses Dokument wurde von Joachim Breu erstellt. Die unveränderte Verbreitung dieses Dokumentes ist erlaubt; die Verwertung in elektronischer oder stofflicher Form sowie in Aufführung und Darbietung behält sich der Autor ausschließlich vor. Das Publikationsrecht des Freien Telekommunikations-Zentrums Hamburg e.V. bleibt unberührt. Jede Spiegelung, Kopie oder ähnliche Form der Nutzung bedarf einer Genehmigung durch den Verantwortlichen oder die Verantwortliche dieses Servers.
    Schreiben Sie an:
    Freies Telekommunikationszentrum Hamburg e.V.
    Klaus-Groth-Straße 84
    D - 20459 Hamburg
    Germany / Allemagne